Der kürzlich zum siebten Mal erschienene «Schillingreport» des Zürcher Headhunters Guido Schilling informiert jährlich über die Zusammensetzung der Chefetage der 100 grössten Schweizer Unternehmen. Demnach sind in diesem Jahr rund 45% der Geschäftsleitungssitze von Ausländern besetzt. Ein Anteil, der seit 2005 von 36% zugenommen hat und gemäss Schilling 2014 die 50%-Marke übersteigen wird. Den Grund dafür sieht Schilling unverändert hierin: Die grössten Arbeitgeber müssen ihre Suche nach Gremiumsmitgliedern auf die ausländische Konkurrenz ausweiten, da es in der Schweiz zu wenige Firmen von gleicher Grösse und entsprechend kompetente Manager gibt. Die meisten ausländischen Gremiumsmitglieder stammen aus Deutschland, deren Markt dem schweizerischen ähnelt, gefolgt von den angelsächsischen Ländern, welche hauptsächlich in börsenkotierte Unternehmen berufen werden.
Der Frauenanteil in der Geschäftsleitung hält sich nach wie vor mit 5 % auf kleiner Stufe, wobei knapp die Hälfte davon Ausländerinnen sind. In den Verwaltungsräten hat sich der Anteil leicht auf 11% erhöht. Weshalb werden nicht vermehrt Frauen in die Chefetage rekrutiert? Die Antworten sind bekannt: Einerseits werden in der Schweiz zu wenig Krippenplätze angeboten, Frauen müssen sich so zwischen Familie und Karriere entscheiden. Andererseits fühlen sich Frauen an der männerdominierten Spitze oft nicht wohl – ein Viertel wechselte 2011 den Job.
Quellen: tagesanzeiger.ch, schillingreport.ch
Autorin: Charlotte Briner