Sie sind auf der Suche nach einem neuen Job und haben bereits Ihren potentiellen Traumjob gesehen? Jetzt müssen nur noch die Bewerbungsunterlagen zusammengestellt und versendet werden. Aber stopp! Um aus der Masse von Bewerbungen herauszustechen, sollten Sie zuerst Ihr Lebenslauf aktualisieren und aufhübschen, denn Personaler legen besonderen Wert auf dessen Inhalt. Sie finden in diesem Beitrag hier deshalb 11 klassische Fehler, die oft in Lebensläufen vorkommen.
1. Klassisch oder modern?
Ob der Lebenslauf klassisch oder modern gestaltet wird, ist Ihnen überlassen. Jedoch erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Design dem des Unternehmens entspricht. Wenn es sich also um eine Stelle als Fotograf handelt, kann der Lebenslauf dementsprechend kreativ oder, umgekehrt, handelt es sich um einen Job als AnwaltsassistentIn, sollte der Lebenslauf eher schlicht gestaltet sein.
2. Rechtschreibfehler oder falsche Schriftart
No-Go Nummer eins sind Rechtschreibfehler. Sie schleichen sich schnell und unbemerkt ein, zeugen aber aus Sicht der Personaler von fehlender Sorgfalt. Lassen Sie Ihren Lebenslauf am besten von mindestens einer anderen Person Korrekturlesen, um sicherzugehen, dass der Text fehlerfrei ist.
Wenn Sie mit der Schriftart auffallen möchten, dann wird das eher im negativen Sinn sein. Experimentieren ist erlaubt, dennoch sollte die Schriftart gut lesbar sein und seriös wirken – empfohlen werden Garamond, Gill Sans, Georgia, Calibri oder Didot. Vergessen Sie nicht, dass dieselbe Schriftart im gesamten Bewerbungsdossier verwendet werden soll.
3. Die perfekte Länge eines Lebenslaufs
Was jedoch wichtiger ist, ist die Länge des Lebenslaufs – er sollte maximal zwei Seiten lang sein. Eine Umfrage des Institute for Competitive Recruiting unter mehr als 250 Personalern zeigte nämlich, dass sich die Recruiter durchschnittlich 60 bis 120 Sekunden Zeit nehmen für die Sichtung einer Bewerbung. Bei weiteren Eye-Tracking-Studien liegt die Durchschnittszeit, die sich der Recruiter für einen Lebenslauf nimmt, sogar unter einer Minute. Der Lebenslauf sollte also nur die nötigen Informationen beinhalten, die den Personaler davon überzeugen, dass Sie der richtige Kandidat sind. Meterlange Listen von der Grundschule und den Hobbys können somit gestrichen werden.
4. Vage Zeitangaben und falsche Chronologie
Der Inhalt des Lebenslaufs sollte die Fragen der Personaler klären und nicht neue aufwerfen. Werden im Lebenslauf nur die ungefähren Daten der Zeit, welche man in einem Unternehmen verbracht hat, erwähnt, so zweifeln die Personaler an Ihrer Ehrlichkeit. Was möchten Sie damit verschleiern? Etwa eine Lücke? Auch wenn Lücken die Aufmerksamkeit von Personalern wecken, ist es essenziell, diese erklären zu können.
Die Geister scheiden sich zwar im Punkt «richtige Chronologie», aber generell gilt, dass die aktuelle Position oder Ausbildung zuerst genannt wird und man den Werdegang rückwärts erzählt. Auf diese Weise sehen die Personalverantwortlichen die relevanten und aktuellen Informationen zuerst.
5. Unwichtige Informationen
Für die Stelle irrelevante Fähigkeiten und Kenntnisse können Sie aus dem Lebenslauf streichen. Halten Sie den Lebenslauf so übersichtlich und aussagekräftig wie möglich. Auch Religionszugehörigkeit und Beziehungs- und Familienstand müssen mittlerweile nicht mehr zwingend angegeben werden.
6. Lücken & Lügen
Lücken im Lebenslauf kommen nicht gut an. Wenn Sie für einen gewissen Zeitraum in Ihrer Laufbahn keine Angaben machen, werden Sie spätestens beim Vorstellungsgespräch darauf angesprochen. Beantworten Sie diese Fragen direkt vorweg.
Erfinden Sie aber nicht irgendwelche Dinge, nur um Lücken zu füllen. Wenn Sie in dieser Zeit arbeitslos waren, dann sagen Sie das. Fügen Sie hinzu, wie Sie diese Zeit genutzt haben (Weiterbildung, Kurse, Zeit für die Familie, etc.). Lügen sollten Sie auch nicht bei Ihren Skills. Lügen zu Sprachkenntnissen, die Sie nicht haben, fliegen schnell auf und machen gar keinen guten Eindruck.
7. Schlechtes Foto
Eine weiteres wichtiges «Grundgesetz» für den Lebenslauf lautet: kein schlechtes oder unprofessionelles Foto. Das heisst, das Foto sollte in guter Qualität sein und professionell wirken. Wählen Sie einen neutralen Hintergrund und ziehen Sie sich für den Job entsprechend an. Am besten ist es, wenn Sie einmalig zu einem professionellen Fotografen gehen. Dann haben Sie ein gutes Foto, welches Sie für eine Weile benutzen können.
8. Social Media-Profile
Social Media-Profile gehören nicht in den Lebenslauf. Ausnahme: Wenn ein Profil relevant ist für den Job. Das heisst, wenn ein Social Media-Profil Arbeitsproben enthält. Beispiel: Ein Fotograf nutzt Instagram für seine Bilder. Eine zweite Ausnahme können Sie bei LinkedIn- und Xing-Profilen machen, insofern Sie diese aktualisiert haben und die Angaben auf dem Profil mit denen im Lebenslauf übereinstimmen.
9. Standard-Hobbies
Man könnte denken, dass man beim Abschnitt Hobbies seine Standard-Hobbies mit je einem Wort angibt und diese niemals anpasst. Falsch gedacht. Ihre Hobbies beziehungsweise Interessen können Sie im Lebenslauf geschickt nutzen und ebenfalls auf die Jobausschreibung anpassen. Konkretisieren Sie ein Hobby wie zum Beispiel «Kochen: Ich koche gerne saisonal und frisch». Sie können zudem (echte) Interessen wählen, welche zur Stelle passen. Bewerben Sie sich zum Beispiel für eine Stelle bei einer Tierschutzorganisation, dann geben Sie an, dass Sie lange Spaziergänge mit Ihrem Hund mögen oder in Ihrer Freizeit in einem Tierheim aushelfen.
10. Unpassender Dateiname
Da die meisten Bewerbungen heute online versandt werden, sollten Sie einen sinnvollen Dateinamen wählen. Nennen Sie das Lebenslauf-Dokument (unbedingt als PDF abspeichern) «Lebenslauf» oder «Lebenslauf Vorname Name». Das zeugt von Professionalität und hilft den Personalern, den Überblick zu behalten.
11. Fehlende Struktur
Fehlende Struktur und unübersichtliches Design sind ein klares No-Go für Personaler. Wählen Sie ein für Ihr Beruf passendes Design. Für eine Stelle in der Buchhaltung sollte ein anderes Design gewählt werden als für einen Job als Grafikdesignerin. Wieso? Mit dem Design Ihres Lebenslaufes können Sie gewisse Fähigkeiten bereits demonstrieren (bei Grafikdesignerin zum Beispiel Kreativität). Durchstöbern Sie das Internet, es gibt unzählige Vorlagen.
Der Lebenslauf sollte keine langen Texte enthalten und der Personaler sollte sich schnell einen Überblick verschaffen können – zuoberst gehören die persönlichen Daten, danach kommt eine Tabelle des beruflichen Werdegangs sowie eine Tabelle der Ausbildungen gefolgt von einer Liste der Spezialkenntnisse, beispielsweise Fremdsprachen, EDV-Kenntnisse und sonstige Qualifikationen. Nach kurzem Überfliegen sollte der Recruiter wissen, ob Sie für die offene Stelle infrage kommen.
Fazit
Ihr Lebenslauf ist Ihre Visitenkarte. Stellen Sie sich vor, verkaufen Sie sich, aber seien Sie nach wie vor ehrlich. Bevorzugen Sie eine einfache Struktur mit den essenziellen Informationen zu Ihrer Person und die entscheidenden Eigenschaften, warum Sie zum Unternehmen passen. Und last but not least: Lesen Sie Ihre Unterlagen mehrmals Korrektur und bitten Sie auch Ihre Freunde nach Fehlern zu suchen, denn bei Grammatik- und Rechtschreibfehler wird sich der Personaler eine genauere Lektüre des gesamten Bewerbungsdossiers sparen.
Mit diesen Tipps wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der nächsten Bewerbung und der Jobsuche.
Quellen: karrierebibel.de, lebenslauf.de