Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Schweiz

Obwohl von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, ist die Arbeitslosenquote, wie in so manchen Ländern, auch in der Schweiz in den letzten Jahren angestiegen. Besonders auffallend ist der Anstieg der Arbeitslosenzahl in der Altersgruppe der Jugendlichen.

Der Altersfaktor

Die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen ist laut einer Studie der KOF der ETH Zürich in den letzten zwei Jahrzehnten von 5% auf 7% angestiegen. Da sich die Jugendlichen meist nicht sofort beim RAV anmelden, sobald sie arbeitslos sind, wird die Arbeitslosenzahl meist geringer eingeschätzt, als sie tatsächlich ist. Auch Frauen und Personen der französischsprachigen Schweiz melden sich weniger häufig beim regionalen Arbeitsvermittlungsbüro (RAV). Dafür gibt es verschiedene Gründe. Unter anderem kann der Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung erlöschen. Aber auch das negative Gesellschaftsbild, das dadurch entstehen kann, ist ein möglicher Hinderungsgrund.

Ebenso wie das Risiko arbeitslos zu werden, hat die Quote der Langzeitarbeitslosen zugenommen. Dieses Phänomen betrifft aber weniger die Jugendlichen, sondern viel eher die älteren Personen. Die Arbeitslosigkeit an sich ist in dieser Altersgruppe jedoch nicht gestiegen.

Stress

Tiefes Bildungsniveau

Personen mit niedrigem Bildungsniveau sind ebenfalls von einem erhöhten Arbeitslosenrisiko betroffen. Die Zahlen der Arbeitslosen und diejenige der nicht Erwerbstätigen sind deutlich gestiegen. Auch Personen mit einer Matura oder einem Lehrerseminar als höchstem Bildungsabschluss sind heute häufiger arbeitslos als noch vor 20 Jahren.

Geschlechtsunterschied und Berufsstand

Obwohl die Zahl der erwerbstätigen Frauen gestiegen ist, hat sich das «weibliche» Arbeitslosigkeitsrisiko immer mehr verringert. Dennoch sind Frauen auch heute noch häufiger arbeitslos als Männer. Beim Betrachten der Berufsstände hat sich gezeigt, «dass insbesondere Büroangestellte, Maschinisten und Hilfskräfte» von der Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Struktureller Ursprung

Gemäss einer Gegenüberstellung der International Labour Organization (ILO) ist der Ursprung der erhöhten Arbeitslosigkeit strukturell und nicht konjunkturell. Unsere Wirtschaft geht also nicht vor die Hunde. Die allgemeine Anzahl der Stellen ist nämlich sogar gestiegen. Es gab also keinen drastischen Stellenabbau und damit einhergehende Kündigungen, sondern möglicherweise eine Umverteilung der offenen Stellen.

Trotz höherem Arbeitslosigkeitsrisiko ist die Arbeitslosenquote der Schweiz im internationalen Vergleich auf bemerkenswert tiefem Niveau. Falls Sie nun gerade auf Arbeitssuche sind, werfen Sie doch einmal einen Blick auf alle momentan offenen Stellen der Schweiz.

Autorin: Janine Keller

Quellen: tagesanzeiger.ch, KOF ETH Zürich

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