Lohn – ein beliebtes Thema in unserer Gesellschaft. Trotz grosser Beliebtheit, stellt es aber mindestens genauso ein grosses Tabu-Thema dar. Bei einem Bewerbungsgespräch tut man sich schwer, anzusprechen, wie viel man denn nun im neuen Posten verdienen würde. Auch unter Arbeitskolleginnen oder Freunden geht man nicht so offen damit um. Man will dem Gegenüber nicht zu nahe treten mit Fragen und will auch keine Art von Konkurrenzkampf untereinander hervorrufen. So kann man sich nur ungefähr vorstellen, wer wie viel verdient. Wir decken hier auf, welche Branchen nun Ende Monat am meisten auf dem Bankkonto liegen haben.
Höchste Löhne im Kanton Zürich
Löhne können ganz individuell ausfallen, auch wenn zwei den exakt gleichen Beruf ausüben, weil es auf verschiedene Faktoren ankommt. Mit spielen dabei Arbeitsplatz-Eigenschaften, Personenmerkmale wie Erfahrung, Alter und Beschäftigungsgrad, aber auch geografische Kriterien dabei eine Rolle und zudem auch das Geschlecht. Im Kanton Zürich verdient man landesweit am besten – mit einem mittleren Bruttomonatslohn von 7’110 Franken (Median, standardisiert) liegen die Zürcher Arbeitnehmenden deutlich über dem Schweizer Mittel von 6’670 Franken. Mit 7’940 Franken überragen die Löhne im Zürcher öffentlichen Sektor diejenigen im privaten Sektor mit 6’910 Franken deutlich.
Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen
In allen Branchen der Wirtschaft lassen sich auch deutliche Lohndifferenzen zwischen Frauen und Männern verzeichnen. In den Branchen mit den tiefsten Löhnen verdienen Männer in der Regel 6% bis 20% mehr als Frauen. Dahingegen ist in der Branche Gastgewerbe, Beherbergung und Gastronomie der Lohnunterschied mit 55% weiblichen Angestellten eher gering. In der Branche Herstellung von Textilien und Bekleidung liegt der Frauenanteil bei 63%, dies macht den Lohnunterschied dementsprechend bedeutend höher. Auch Branchen mit den höchsten Löhnen weisen Unterschiede zwischen den Geschlechtern auf: Frauen verdienen dort zwischen 6% und 27% weniger als Männer.
Verdienst in den verschiedenen Sektoren
Beschäftigte im Finanzsektor verdienen im Kanton Zürich mit rund 10’000 Franken monatlich am meisten. Nicht nur im Finanzsektor, sondern auch in anderen Dienstleistungsbranchen wie Information und Kommunikation, erfreuen sich Mitarbeitende über überdurchschnittliche Löhne. In diesen Branchen sticht heraus, dass zahlreiche Stellen für hochqualifizierte, spezialisierte Fachkräfte angeboten werden.
In der Hotellerie und Gastronomie Tätige verdienen nicht einmal halb so viel wie jene im Finanzsektor. Hierbei spricht man von einer sogenannten Niedriglohnbranche. In dieser finden auch viele Ungelernte eine Anstellung.
Beschäftigte sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen müssen mit einem monatlichen Bruttolohn von 5’300 Franken auskommen. Dazu gehören Reinigungskräfte, Mitarbeitende von Call-Centern oder Angestellte in der Stellenvermittlung. Etwas höher, bei rund 5’590 Franken, liegt der Lohn in den beschäftigungsstarken Handelsbranchen. In der unten stehenden Grafik sieht man deutlich, welche Branche wie viel verdient.
Standardisierter Bruttomonatslohn nach Wirtschaftsabschnitten
Median (50%-Quantil), Kanton Zürich, 2020
Der folgenden Grafik ist zu entnehmen, wie viel die Beschäftigten in den jeweiligen Kantonen verdienen.
Es lässt sich ablesen, dass die Lohnspanne im Kanton Zürich die grösste ist. Allein in Zürich verdient man im Durchschnitt monatlich mehr als in den übrigen Kantonen der ganzen Schweiz. Mit einem Monatslohn von knapp über 4’000 Franken bis maximal um die 7’500 Franken verdient man im Kanton Tessin deutlich am wenigsten.