Seit zwei Jahren bin ich stolze Besitzerin einer Elo-Dame namens Fiona (Ja, es ist ein komischer Hundename, aber man gewöhnt sich daran). Natürlich ist ein Hund nicht einfach ein Spielzeug, das man in die Ecke schmeissen kann, wenn man keine Zeit oder Lust mehr darauf hat. Ein Hund bedeutet Verpflichtung.
Mir ist es sehr wichtig, dass Fiona nicht den ganzen Tag alleine zu Hause sitzt. Mit der Unterstützung meiner Familie muss sie das auch nicht, es ist fast immer jemand da, der Zeit für sie hat.
Doch nicht alle haben so ein Glück wie ich und Fiona. Ist man zudem 100% arbeitstätig, wird es sehr schwierig, dem Hund gerecht zu werden. Hunde brauchen Futter, sie brauchen genügend Auslauf und vor allem brauchen sie Zuwendung. Mit einem 100% Pensum ist die artgerechte Hundehaltung eine richtige Herausforderung.

Zum Glück dürfen einige Hunde mit ins Büro. Natürlich vorausgesetzt, dass sie sich auch anständig benehmen können. 8 Stunden Dauerbellen hält wohl auch der geduldigste Mitarbeiter nicht aus. Auch mit einem Hund, der durch die Büroräume flitzt, die Mitarbeiter anrempelt und jeden Papierkorb durchwühlt, kann es nicht funktionieren. Liegt er jedoch während der Arbeitszeit ruhig neben seinem Herrchen, dann hat vermutlich niemand etwas dagegen. Ausser jene mit einer Hundeallergie oder einem allgemeinen Respekt vor Hunden, sogar vor den «Der-tut-nichts-Modellen». Oder der Chef.
Im Arbeitsrecht gibt es keinen Artikel, der das Mitbringen seines geliebten Vierbeiners ins Büro regelt. Deshalb obliegt diese Entscheidung alleine dem Chef. Willkürlich darf dieser jedoch nicht bestimmen. Wenn Mitarbeiter A seinen Hund mitnehmen darf, dann darf auch Mitarbeiterin B ihre Hündin mitnehmen, sofern diese nicht stören. Ist Ihr Chef kein Hundeliebhaber, dann müssen Sie seine Entscheidung akzeptieren und auf Hundespaziergänger, Dogsitter oder Hundetagesstätten ausweichen. Oder Sie wechseln Ihren Job. Auf 1000000jobs.ch finden Sie über 100000 offene Stellen.
Angenommen, Ihr Chef gibt grünes Licht, dass Ihr Hund mit ins Büro darf. Überlegen Sie sich aber nochmals gründlich, ob Sie das sich und Ihrem Vierbeiner zutrauen. Es gibt Rassen, die können problemlos ruhig unter dem Tisch liegen und ein Nickerchen halten. Die Workaholics unter den Hunden, wie Border Collies oder Appenzeller, werden Ihnen aber das Leben schwer machen, wenn Sie das von ihnen verlangen. Machen diese in ihrem Bewegungsdrang irgendetwas kaputt, müssen Sie als Besitzer dafür aufkommen.
Vor anderthalb Jahren wäre es unmöglich gewesen, Fiona mit zur Arbeit zu nehmen. Sie war nie ein Welpe, der den ganzen Tag geschlafen hat. Sie war hyperaktiv, raste den ganzen Tag wie verrückt durch das Haus, kaute diverse Möbel an (mit ihr im Büro wäre es sehr teuer für mich geworden) und war unglaublich bissig. Sie hat lange nicht kapiert, dass ihre winzigen, spitzen Zähnchen beim Spielen nicht eingesetzt werden dürfen. Heute ist Fiona das komplette Gegenteil. Sie ist ruhig, ausgeglichen und unkompliziert. Ich denke, sie würde im Büro keine Probleme machen, doch bis heute nahm ich sie noch nie mit. Und das bleibt vorläufig auch so.
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Autorin: Madlaina Caduff
Eine Antwort zu «Darf ich meinen Hund mit zur Arbeit bringen?»
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