Durch die richtige Wertschätzung Ihrer Mitarbeitenden fördern Sie deren Selbstvertrauen und schaffen eine positiv-produktive Arbeitsumgebung, in welcher sich Mitarbeitende entwickeln und motivieren können. Damit ist die Wertschätzung ein unverzichtbares Instrument für eine Führungsperson. Wichtig zu wissen ist, dass nicht jeder Mensch auf die gleiche Art und Weise Wertschätzung ausdrückt und empfängt. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die fünf Sprachen der Wertschätzung.
Die Psychologen Dr. Gary Chapman und Dr. Paul White konnten fünf Sprachen der Mitarbeitermotivation durch Wertschätzung identifizieren, wobei jeder Mensch eine oder zwei Sprachen besonders gerne mag.
Einige Führungskräfte zeigen Ihre Wertschätzung in der Sprache, in welcher Sie selbst am liebsten wertgeschätzt werden. Nach dem Ansatz von Chapman und White ist es zielführender, wenn Sie die bevorzugte Sprache Ihrer Mitarbeitenden herausfinden und lernen, diese zu sprechen. Der Schlüssel ist demnach eine empfängerorientierte Wertschätzung.
1. Sprache: Lob und Anerkennung
Es gibt Führungskräfte, die frei nach dem Motto «Nicht geschimpft, ist genug gelobt» führen. Das kann für den ein oder anderen Mitarbeitenden völlig ausreichend sein – allerdings nicht für jeden! Fällt Ihnen das regelmässige Loben manchmal schwer? Dann werden Sie folgende Tipps dabei unterstützen.
Regelmässiges Loben ist wichtig! Wenn es Ihnen schwerfällt, können Sie sich regelmässige Zeitslots in Ihrem Terminkalender einplanen, in welchen Sie sich folgende Fragen stellen: Was haben Ihre Mitarbeitenden gut gemacht? Welche Leistung ist besonders bemerkenswert und wer hat sich besonders engagiert? Anschliessend sollten Sie sich die Frage stellen, warum Sie die Leistung als besonders gut empfinden und was das für Sie bedeutet. Irgendwann wird dieser Gedankengang zur Gewohnheit werden und Sie können auf die fixen Termine verzichten. Aber Achtung: In diesem Kontext bedeutet Planen nicht, dass Sie Ihr Team jeden Dienstag loben. Dieses Vorgehen wird schnell durchschaut, wirkt wenig glaubwürdig und damit auch nicht anerkennend.
Begründen Sie ihr Lob! Ein «Sehr gut gemacht!» reicht nicht aus. Je konkreter Sie es formulieren, desto stärker wirkt es bei Ihrem Gegenüber. Ein Beispiel: «Ich finde es klasse, dass Sie die Aufgabe selbstständig und sogar vor der Deadline fertigstellen konnten. Super Zeitmanagement! Das zeigt mir, dass ich mich auf Sie verlassen kann.» Das zeigt, dass Sie sich mit der Leistung Ihres Mitarbeitenden auseinandergesetzt haben.
Seien Sie ehrlich! Loben Sie nur dann, wenn Sie eine Leistung als lobenswert empfinden. Anderenfalls wirkt ihr Lob kalkulierend und wenig authentisch.
Halten Sie Blickkontakt und lächeln Sie! Die verbale und non-verbale Kommunikation sollte beim Loben stets übereinstimmen.
Warten Sie nicht zu lange mit dem Lob! Je weniger Zeit zwischen der lobenswerten Leistung und Ihrer Anerkennung vergeht, desto stärker wirkt das Lob.
2. Sprache: Ungeteilte Aufmerksamkeit
Für den einen ist es ein aufrichtiges Lob, für den anderen Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Möglich ist, dass Ihr Mitarbeitender Ihnen erzählen möchte, wie er auf die tollen Ideen seiner Arbeit gestossen ist und «nur» erwartet, dass Sie aufmerksam zuhören. Die gleichen Erwartungen gilt es zu erfüllen, wenn Ihr Mitarbeitender eine Präsentation hält, bei welcher noch zehn weitere Kollegen zuhören. Das Checken von E-Mails muss dann bis nach der Präsentation warten. Auch wenn Ihnen Ihr Mitarbeitender von den Ferien erzählt, sollten Sie dem Gespräch Ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Nehmen Sie sich die Zeit und fragen Sie aktiv nach. Dies kann für einen Mitarbeitenden die höchste Form der Wertschätzung darstellen.
3. Sprache: Geschenke
Werden Sie kreativ! Eine ermutigende Karte auf dem Schreibtisch (von Ihnen persönlich geschrieben) oder ein Blumenstrauss zum Geburtstag kann für den ein oder anderen aus Ihrem Team echte Wertschätzung bedeuten. Diese Sprache hängt eng mit unserem materiellen Verständnis von Fülle zusammen. Es kann sein, dass einzelne Kollegen Ihre Wertschätzung anhand des monetären Geschenkwertes messen. Das muss aber nicht sein!
4. Sprache: Hilfsbereitschaft
Hilfsbereitschaft können Sie auch durch kleine Dinge zeigen, wie das Mithelfen beim Ausräumen der Spülmaschine in der Kaffeeküche. Diese Hilfsbereitschaft zeigt Menschen, die diese Sprache sprechen, echte Wertschätzung.
5. Sprache: Körperkontakt
Je nach Branche und mit der notwendigen Sensibilität kann ein High-Five, ein Handschlag oder ein Klopfen auf die Schulter für manche Mitarbeitenden sehr wertvoll sein. Wie bei allen Sprachen gibt es Mitarbeitende, die diese Art der Wertschätzung mögen und andere, die dies weniger mögen. Bei dieser Sprache gilt es besonders feinfühlig zu sein.
Wertschätzung kann auf vielen Wegen gezeigt werden. Seien Sie aufmerksam und finden Sie heraus, welche Sprache der Wertschätzung Ihre Mitarbeitenden sprechen. Kleine Gesten können durchaus eine grosse Wirkung haben.
Sollte die Leistung Ihrer Mitarbeitenden einmal nachlassen, lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie konstruktives Feedback geben können.
Quellen: axel-schroeder.de, projektmagazin.de
3 Antworten zu «Die 5 Sprachen der Wertschätzung – So zeigen Sie Anerkennung gegenüber Ihren Mitarbeitenden.»
[…] Rahmenbedingungen herrschen. Es kann helfen, sich gegenseitig ein gutes Feedback geben zu können, Anerkennung zu zeigen oder Teamevents durchzuführen, um das nötige Vertrauen aufzubauen und die Teams […]
Verblüffende Ähnlichkeit mit dem Buch «Die 5 Sprachen der Liebe» von Gary Chapman – etwas umformuliert auf das Business. Was genau ist nun die Erungenschaft von Chapman und White? Das umformulieren?
Grüezi
Vielen Dank für Ihre Interaktion! Sie haben richtig erkannt, dass das Buch “Die fünf Sprachen der Liebe” von Gary Chapman als Basis für das Buch “Die fünf Sprachen der Mitarbeitermotivation” mit Dr. Paul White diente. White kommt aus dem Bereich der Arbeitspsychologie. Er Psychologe und Berater mit dem Schwerpunkt Arbeitsbeziehungen. Mithilfe dessen Expertise konnte Chapman das Prinzip der Wertschätzung auf den Arbeitsalltag übertragen. Dieser Beitrag deckt selbstverständlich nicht die Inhalte des ganzen Buches ab. Wenn Sie das Thema interessiert, sollten Sie unbedingt das Buch von Chapman und White lesen.