Die Digitalisierung hat geringe Auswirkungen auf die Beschäftigung – Doch was bringt die Zukunft?

Die KOF (Konjunkturforschungsstelle) der ETH in Zürich hat im Zeitraum von 2013-2015 zum Thema Digitalisierung der Schweizer Unternehmen eine repräsentative Umfrage bei fast 4000 Unternehmen durchgeführt. Diese zeigt, dass die Unternehmen keine Veränderungen an Ihren Beschäftigten aufgrund der Digitalisierung vorgenommen haben. Im Gegenteil, laut der Studie konnte mehr als jedes dritte Unternehmen Ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Während also der Status quo noch keine markanten Veränderungen aufgrund der Digitalisierung verzeichnet, schauen wir uns auch an, was die Zukunft allenfalls bringen könnte.

Wie erwartet konnten laut der Studie des KOF, vor allem Unternehmen im Bereich der modernen Dienstleistungen Ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Die Digitalisierung hat im untersuchten Zeitraum kaum direkte Auswirkungen auf die Beschäftigung gehabt. Jedoch veränderten sich die Qualifikationsanforderungen der Unternehmen: So hat es eine Zunahme an Personal gegeben, welches einen Fachhochschulabschluss, abgeschlossene Berufsbildung oder einen Universitätsabschluss vorweisen konnten. Dagegen gab es eine Abnahme an An- oder ungelerntem Personal. Diese Tendenz stimmt auch mit den Zukunftsszenarien überein, welche immer wieder in Studien und Artikeln prognostiziert werden. Darin heisst es, dass berechenbare Routinearbeiten besser in einen Algorithmus gepackt werden können als solche Arbeiten, welche Sozialkompetenz, Kreativität oder Intuition benötigen. Das Bildungssystem muss sich also dementsprechend anpassen und Flexibilität, kritisches Denken und Selbstständigkeit fördern.

Wie wird die zukünftige Arbeitswelt aussehen?

Darin sind sich Experten und Expertinnen uneinig. Es werden unterschiedliche Zukunftsprognosen propagiert. Sicher ist, dass sich die Berufswelt stark verändern wird und viele Arbeitnehmende flexibel sein müssen, um sich den ständig verändernden Gegebenheiten anzupassen. Die Digitalisierung führt zudem zu einer Veränderung der Arbeitsformen. Schon heute sind Freelancer-Tätigkeiten und Crowdworking gang und gäbe. Dies hat einen grossen Einfluss auf die soziale Sicherheit von Arbeitnehmenden. Denn viele verdienen trotz viele kleiner Jobs zu wenig, um auch für die Rente vorzusorgen. Plattformen, welche Dienstleistungen anbieten (wie z. B. Uber), bieten keine Sicherheiten für die Dienstleistungsanbieter, da sie sich nicht als Unternehmen verstehen. Die Frage, wie die Sozialsysteme in Zukunft aussehen werden, ist also aktueller denn je. Viele Experten betonen daher die Wichtigkeit von neuen Einkommensquellen, welche nicht auf einem Anstellungsverhältnis beruhen. Zuvorderst wird dabei das bedingungslose Grundeinkommen diskutiert.

Wie sich die Arbeits- und Berufswelt tatsächlich verändern wird, können wir erst in 30 Jahren beurteilen. Falls Sie sich aber schon heute über die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Job von der Digitalisierung betroffen ist, informieren wollen, können Sie sich auf job-trends.ch die Statistik anzeigen lassen.