Die Leidenschaft zum Beruf machen – Warum (nicht)?

Job ist Job, Leidenschaft ist Leidenschaft, oder vielleicht doch nicht? Einige Jahre lang habe ich statistische Daten gewälzt, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. In der Freizeit widmete ich mich immer wieder dem kreativen Schreiben. Da reifte ein Wunsch in mir: Ich wollte meine Leidenschaft, das Schreiben, gerne zum Beruf machen. Das habe ich inzwischen durch einen beruflichen Neustart in der Content Creation umgesetzt – sonst würde etwa dieser Blogbeitrag nicht existieren. Doch ist es wirklich immer die beste Entscheidung, das eigene Hobby zum Beruf zu machen? In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Vor- und Nachteile davon, die Leidenschaft zum täglichen Job zu machen – ob in der Selbstständigkeit oder im Angestelltenverhältnis.

Vorteile: Warum es sich lohnen kann, Ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen

Mehr Zufriedenheit im Arbeitsalltag

Einer der offensichtlichsten Vorteile ist, dass Sie sich mit einer Tätigkeit beschäftigen, die Ihnen Freude bereitet. Wenn Sie bereits in Ihrer Freizeit etwas mit Freude tun, dann wird es Ihnen wahrscheinlich auch im Berufsleben Erfüllung bringen. Viele Menschen, die ihre Passion zum Beruf gemacht haben, empfinden eine tiefe Zufriedenheit im Arbeitsalltag. Sie fühlen sich motiviert und engagiert, was sie dementsprechend produktiv und leistungsfähig macht.

Hohe intrinsische Motivation

Wer das liebt, was er tut, braucht oft keine externe Motivation. Im Gegensatz zu vielen Menschen, die nur arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, haben Sie das Privileg, sich mit einer Tätigkeit zu beschäftigen, die Sie wirklich begeistert. Dies hilft Ihnen dann auch, durchzuhalten, wenn die Arbeit anspruchsvoll oder zur Routine wird. Zudem ist eine hohe Motivation auch gefragt, wenn es darum geht, Ihre Kenntnisse à jour zu halten, um mit der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt mithalten zu können.

Möglichkeit zur Selbstverwirklichung

Egal, ob Sie ein kreativer Kopf sind oder handwerklich begabt: Die Möglichkeit, das eigene Hobby in den Beruf zu integrieren, hat einen positiven Einfluss auf das persönliche Wachstum. Viele Menschen streben danach, in ihrer Arbeit Selbstverwirklichung zu finden. Die Arbeit in einem Bereich, der Ihnen am Herzen liegt, kann Ihnen genau das bieten. Und selbst wenn Sie keine hohen Ziele zur Persönlichkeitsentwicklung haben: Ein Job, den Sie als erfüllend und sinnhaft wahrnehmen, sorgt für Zufriedenheit und Wohlbefinden.

Nachteile: Warum es nicht immer die beste Entscheidung ist

Gefahr der Überlastung und Enttäuschung

Was in der Freizeit als entspannendes Hobby beginnt, sorgt im Berufsleben nicht selten für Stress. Nun dürfen Sie Ihre Passion nicht nur ausüben, sondern Sie müssen. Wenn die eigene Leidenschaft zur Verpflichtung wird und der finanzielle Druck steigt, kann die Freude an der Tätigkeit schwinden. Besonders in kreativen Berufen führt die ständige Notwendigkeit, abzuliefern, oftmals zu Frustration und im schlimmsten Fall zum Burnout.

Weniger Flexibilität in der Freizeit

Ein weiterer Nachteil ist, dass das, was früher als Ausgleich diente, plötzlich zur täglichen Arbeit wird. So bleibt weniger Raum, um andere Interessen zu verfolgen oder einfach abzuschalten. Dabei ist es wichtig, dass Sie neben der Arbeit einen Ausgleich haben – was bedeutet, dass Sie sich allenfalls neue Hobbys zulegen müssen.

Finanzielle Unsicherheit und Einschränkungen

Vor allem, wenn Sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, sollten Sie sich der finanziellen Risiken bewusst sein. Es dauert oft einige Zeit, bis ein neues Geschäft rentabel wird. Sorgen Sie in einem solchen Fall vor, indem Sie finanzielle Reserven anlegen oder ein zweites Standbein mit sicherem Einkommen aufbauen. Aber auch in einem Angestelltenverhältnis kommt es vor, dass Berufe, die auf Leidenschaften beruhen, nicht immer gut bezahlt sind. Es kann langfristig zu Frustrationen führen, wenn Sie finanziell eingeschränkt sind.

Selbstständigkeit oder Angestelltenverhältnis: Welche Option passt besser?

Selbstständigkeit: Freiheit und Risiko

Der Traum von der Selbstständigkeit ist für viele eng mit der Vorstellung verknüpft, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Wenn Sie das umsetzen, haben Sie die Freiheit, Ihre Arbeitszeit und Ihre Projekte selbst zu bestimmen, und können Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Allerdings geht diese Freiheit auch mit Risiken einher: Finanzielle Unsicherheit, administrative Aufgaben und die Verantwortung für den Erfolg des eigenen Unternehmens können mit der Zeit zu einer Belastung werden.

Beispiele für Berufe, in denen sich viele selbstständig machen:

  • Berater:in
  • Designer:in
  • Fotograf:in
  • Handwerker:in

Angestelltenverhältnis: Sicherheit und Struktur

Wenn Ihnen Sicherheit und Struktur wichtiger sind, ist für Sie ein Angestelltenverhältnis in einem Bereich, der Ihrer Leidenschaft entspricht, die bessere Alternative. Sie haben dort geregelte Arbeitszeiten, ein festes Einkommen und müssen sich nicht um alle administrativen Aufgaben kümmern. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass Sie sich durch Vorgaben und Einschränkungen der Firma weniger kreativ oder frei fühlen. Dennoch kann es eine erfüllende Option sein, wenn Sie sich auf den Kern Ihrer Leidenschaft konzentrieren möchten, ohne den Druck der Selbstständigkeit zu spüren.

Beispiele für Berufe im Angestelltenverhältnis:

  • Designer:in in einer Werbeagentur
  • Musiker:in oder Künstler:in im Auftrag von Firmen oder Institutionen
  • Social Media Manager:in für ein Unternehmen
  • Sportlehrer:in oder Trainer:in für Fitnessstudios

Fazit: Sollten Sie Ihre Leidenschaft zum Beruf machen?

Ob es die richtige Entscheidung ist, Ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt dabei klare Vorteile, aber auch Herausforderungen, die Sie nicht unterschätzen dürfen. Der Schlüssel liegt darin, sich vorab gut zu informieren und sich die Entscheidung gut zu überlegen. Fragen Sie sich Folgendes:

  • Kann ich den Druck, aber auch allfällige Langeweile aushalten, wenn meine Leidenschaft zur Pflicht wird?
  • Bin ich bereit, auch die unangenehmen Aspekte der Tätigkeit (z.B. administrative Aufgaben, finanzielle Unsicherheit) zu tragen?
  • Ist mir die Freiheit der Selbstständigkeit wichtiger oder ziehe ich die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses vor?

Wenn Sie diese Fragen für sich geklärt haben, können Sie eine fundierte Entscheidung treffen und den Weg wählen, der am besten zu Ihnen passt. Unabhängig davon, ob Sie sich für eine Selbstständigkeit oder ein Angestelltenverhältnis entscheiden: Ihre Leidenschaft wird sich in Ihrer Arbeit widerspiegeln.

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