Obwohl nahezu die Hälfte der Arbeitnehmer sagen, dass sich ihre digitalen Fähigkeiten während des Lockdowns verbessert haben, zeigen die Daten trotzdem einen ungleichen Zugang zu Schulungsmöglichkeiten.
Fakten über die globale Belegschaft:
- Angst vor Jobverlust, da ihr Job durch den Digitalisierungsschub überflüssig werden könnte
- Gefühl von verpassten Karrierechancen, da Vorurteile ein Vorankommen verhindern.
- Weiterbildungsmöglichkeiten stehen eher den ohnehin schon besser gebildeten Arbeitnehmern offen
- Jüngere Arbeitnehmer möchten eher den eigenen Gewinn maximieren, anstatt etwas Nachhaltiges zu bewirken.
- Nur wenige wollen nach dem Pandemie-Ende wieder Vollzeit zurück ins traditionelle Pendler-Berufsumfeld und lieber im Home-Office weiterarbeiten.
- Viele sind bereit Neues zu lernen oder komplett die Richtung zu wechseln.
- Die Hälfte der Befragten könnte sich sogar vorstellen, ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Grundlegende Veränderungen und verpasste Chancen
Die Mehrheit der Arbeitnehmer ist der Meinung, dass die Verlagerung zur Telearbeit nur die Spitze des Eisberges ist. Trends auf dem Arbeitsmarkt seien durch die Pandemie beschleunigt worden und die Automatisierung würde manche Arbeitsplätz gefährden und in ein paar Jahren sogar überflüssig machen. Einige glauben gar, dass es in Zukunft keine traditionellen Arbeitsplätze mehr geben wird.
Die Hälfte der Arbeitnehmer beklagt am Arbeitsplatz diskriminiert worden zu sein. Deswegen hätten sie sogar den beruflichen Aufstieg oder Weiterbildungsmöglichkeiten verpasst. Weitere Gründe für verpasste Chancen und Diskriminierungen am Arbeitsplatz werden aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit, des Geschlechts und der Schichtzugehörigkeit genannt. Von Vorurteilen in Bezug auf das Alter sind junge Arbeitnehmer genauso betroffen wie Ältere. Personen mit einem Hochschulabschluss haben hingegen öfters mit Vorurteilen zu kämpfen.
Verstärkung der sozialen Ungleichheit durch Höherqualifizierung
Aus der Umfrage von PwC geht hervor, dass Personen mit einem Hochschulabschluss viel eher Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten im digitalen Bereich haben als Menschen mit einfacherem Schulabschluss. Besonders betroffen sind Arbeitnehmer aus den Branchen Einzelhandel und Transportwesen, das Bankwesen hingegen schneidet dabei gut ab.
Falls die aktuellen Muster beim Zugang zu Ausbildung weiterbestehen, wird sich durch Höherqualifizierung die soziale Ungleichheit verstärken, obwohl sie genau das Gegenteil bewirken sollte. Regierung und Wirtschaft müssen zusammenarbeiten, um die Bemühungen zu intensivieren, damit die Menschen in den am meisten gefährdeten Branchen und Gruppen die Chancen erhalten, die sie brauchen. Automatisierung und technologische Disruption sind unvermeidlich, jedoch gilt es, ihre negativen Auswirkungen zu kontrollieren und zu managen.
Gutes für die Gesellschaft und unsichere Karriereplanung
Obwohl, wie oben erwähnt, viele Arbeitnehmer die eigene Gewinnmaximierung in den Mittelpunkt stellen, möchten doch etwa drei Viertel der Arbeitnehmer, dass sie mit ihrer Arbeit etwas Positives für die Gesellschaft bewirken.
Viele junge Menschen fühlen sich durch die wirtschaftlichen Unsicherheiten allerdings nicht in der Lage, einen zielgerichteten Karriereplan zu verfolgen.
Viele Mitarbeiter wollen auch nach der Pandemie die Möglichkeit nutzen im Home-Office zu arbeiten. Die Mehrheit wünscht sich aber eine Mischung aus Präsenz- und Fernarbeit. Für die Möglichkeit zu Fernarbeit besteht jedoch ein Stadt-Land-Gefälle, in Ballungsgebieten kann eher auf Fernarbeit gesetzt werden als auf dem Land. Ein kontroverses Thema ist hier auch der Datenschutz.
Informationen zur PwC-Umfrage:
Zwischen dem 26. Januar 2021 und dem 8. Februar 2021 hat PwC eine Umfrage unter 32.517 Personen der Bevölkerung in Auftrag gegeben. Zu den Befragten gehörten Arbeiter, Geschäftsinhaber, Vertragsarbeiter, Studenten, Arbeitslose auf der Suche nach Arbeit und Personen, die beurlaubt oder vorübergehend entlassen wurden. Für die Umfrage wurden Arbeitnehmer in 19 Ländern befragt: Australien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Kuwait, Malaysia, Niederlande, Polen, Katar, Saudi-Arabien, Singapur, Südafrika, Spanien, VAE, Großbritannien und die USA.