Für Unternehmen ist es mitunter wichtig, auf den Zug der Digitalisierung aufzuspringen, damit sie wettbewerbsfähig bleiben. Klar ist, dass sich dabei interne Prozesse und sogar ganze Berufsfelder verändern. Neue Skills sind gefragt, während gewisse andere Fähigkeiten komplett wegfallen. Das bedeutet allerdings nicht, dass auch die Mitarbeitenden «wegfallen» müssen. Der digitale Wandel fordert Investition in die Mitarbeiterförderung und die Weiterbildung. Doch dieses Investment lohnt sich.
Wenn die Fertigungsmaschine einer Fabrik neuerdings mit einem Touchscreen-Gerät oder einem hochmodernen Computer bedient wird und nicht mehr mit den analogen Knöpfen und Schaltern wie bisher, stellt das Mitarbeitende unter Umständen vor grosse Veränderungen. Gerade für ältere Angestellte oder für Beschäftigte mit geringen Qualifikationen sind solche Veränderungen keine Kleinigkeit.
Hemmnisse der Digitalisierung
Dass gewisse Mitarbeitende beim digitalen Wandel Mühe haben könnten bzw. dass zu wenig qualifizierte Kräfte vorhanden sind, hemmt die Digitalisierung massgeblich. Dies zeigt eine Studie der Konjunkturforschungsstelle der ETH. 35% der befragten Firmen gab diese Gründe denn auch als Hemmnis der Digitalisierung an. Fehlende Qualifikationen stellt Betriebe auch vor die Entscheidung, ob gewisse Stellen gestrichen werden oder neu zu besetzen sind. Fällt der Entscheid positiv aus, folgen unweigerlich Entlassungen verschiedenster Angestellten. Doch es geht auch ohne.
Weiterbildung statt Massenentlassungen
Was es für den digitalen Wandel ohne Massenentlassungen braucht? Ein ausgeklügeltes Aus- und Weiterbildungskonzept, welches frühzeitig vorbereitet wird. Beim Digitalisierungsprozess sollte das ganze Unternehmen vom Management bis zur Basis miteinbezogen werden. Mitarbeitende an der Basis, zum Beispiel die zu Beginn genannten Maschinenbediener mit geringen Qualifikationen, können umgeschult werden und so auf die neuen Bedingungen vorbereitet werden. Dies muss aber unbedingt frühzeitig angegangen werden. Möglicherweise sind nicht alle in der Lage, von heute auf morgen neue Technologien zu verstehen und anzuwenden. Der Schweizerische Verband für Weiterbildung schätzt, dass ungefähr 1,5 Millionen Menschen in der Schweiz keine oder kaum Kenntnisse in der Bedienung von modernen, digitalen Geräten besitzen. Eine langsame, strukturierte Heranführung an neue Geräte und die (Aus)Bildung neuer Skills ist daher unverzichtbar.
Welche Vorteile zieht das Unternehmen daraus?
- Das Unternehmen fördert punktuell jene Skills, die benötigt werden.
- Das Know-how zu Prozessen, welche sich nicht ändern, bleibt im Haus.
- Das Budget muss nicht für die Suche neuer Mitarbeitender (welche mit grosser Wahrscheinlichkeit auch geschult werden müssen) verwendet werden.
- Es müssen keine neuen Mitarbeitenden eingearbeitet werden.
- Erhalten Beschäftigte die Möglichkeit, sich zu entfalten, wird ihre Loyalität und ihr Engagement gesteigert.
- Investition in die Weiterbildung der Mitarbeitenden zeigt das Vertrauen in sie und fördert so deren Leistung.
Ausserdem trägt das Unternehmen mit dieser Investition zur volkswirtschaftlichen Entwicklung bei. Die Beschäftigten bleiben im Betrieb, behalten ihren Job und landen nicht in der Spirale der Arbeitslosigkeit. Meistert ein Unternehmen den Digitalisierungsprozess und macht wirtschaftlich Gewinne, können langfristig auch neue Stellen aufgebaut werden.
Eine Antwort zu «Digitalisierung verlangt Weiterbildung»
[…] Skills betreffend sollten Arbeitnehmende Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen, falls sie ihnen angeboten werden und umgekehrt sollten Arbeitgeber Weiterbildungen […]