Englisch im Job 1: Englisch ist nicht gleich Englisch

Im Lebenslauf sind die Englischkenntnisse als «gut» vermerkt, doch beim Vorstellungsgespräch wird klar, dass der Kandidat nur einzelne Sätze und diese auch noch mit simplem Wortschatz in der Weltsprache über die Lippen bringt. Für ein Schwätzchen mit dem Nachbarn würde es vielleicht noch reichen, doch im beruflichen Alltag ist oft mehr gefragt. Manch einer oder manch eine stolpert beim Bewerbungsgespräch über die im CV erklärten Englischkenntnisse.

Geschriebenes und gesprochenes Englisch

Wir lernen Englisch in der Schule und sind tagtäglich mit Worten und Sätzen der englischen Sprache konfrontiert. Doch was wir sehen, hören und verstehen ist meistens gesprochene Sprache oder Werbeslogangs, welche die gesprochene Sprache imitieren. Dies reicht, wie gesagt, für etwas Small Talk. Für geschäftliche Korrespondenzen kann diese Sprache aber nicht gebraucht werden. Denn, anders als in Deutsch, ist das geschriebene Englisch um ein Vielfaches formaler als das gesprochene Englisch. Es wird nicht nur ein anderer Stil benutzt, sondern auch eine andere Wortwahl.

Das Business Englisch

Je nach Bewerbung sollte man sich einige Fragen stellen, bevor man die Englischkenntnisse als «gut» bezeichnet.

  • Weiss ich, wie man einen Brief verfasst?
  • Könnte ich eine Verhandlung für die Firma auf Englisch führen?
  • Kann ich ein Produkt verkaufen?
  • Weiss ich, wie man eine Präsentation auf Englisch hält?
  • Habe ich die nötige Praxis?

Gerade in Firmen, welche viel Geschäfte mit Ländern aus dem angelsächsischen Raum betreiben, lohnt es sich, mit den Sprachkenntnissen im Lebenslauf vorsichtig umzugehen. Denn die Art von Englisch, welche in geschäftlichen Verhandlungen oder Präsentationen gesprochen wird, unterscheidet sich vom «Small-Talk-Englisch», welches in der Schule gelernt wird. Letzteres sind lediglich Grundkenntnisse. Es gelten bestimmte Formulierungen und konkrete Phrasen. Dabei reicht es allerdings nicht, die deutschen Formulierungen einfach mit englischen Wörtern zu übersetzen. Dies resultiert in plumpen und merkwürdigen Sätzen. Besser ist es, sich die wichtigsten Formulierungen direkt in Englisch zu merken.

Kleine Tipps zum Business Englisch

Business Englisch erinnert in gewissen Zügen etwas an die diplomatische Ausdrucksweise. Höflichkeit ist erstes Gebot. Jemanden geradeaus zu sagen, dass er falsch liegt, passt nicht in diese Welt. Viel eher sollte man versuchen sich in einer «Ich-Botschaft» auszudrücken oder aber Sätze mit «I am sorry, but…», «I am afraid…» oder «I agree up to…, but…» zu beginnen. Auch kritische Fragen helfen einer Aussage des Gesprächspartners zu widersprechen.

Möchte man die eigene Meinung anbringen, dienen Sätze oder mit den Modalverben «could», «may» und «might» immer als gute Aufhänger:

  • «May I suggest that…?»
  • «If I could have a second, I would tell you…»
  • «Might I interrupt you…»

Auch wenn man die richtigen Formulierungen kennt, gibt es immer wieder Stolperfallen in der englischen Sprache. Mehr dazu gibt’s im zweiten Teil dieser Blogserie.

Autorin: Carole Kläy

8 Antworten zu «Englisch im Job 1: Englisch ist nicht gleich Englisch»

  1. […] als Weltsprache gilt. Heutzutage ist es im Berufsleben ein riesiger Pluspunkt fliessend englisch zu sprechen, insbesondere bei international tätigen Unternehmen ist dies ein Muss. Sowohl die USA […]

  2. […] letzten Blogbeitrag habe ich erklärt, weshalb Englischkenntnisse nicht gleich Englischkenntnisse sind und was es mit […]