Man hört viel vom Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich und in der Informatik, doch gemäss dem SECO ist der Mangel nirgends ausgeprägter als bei den Ingenieuren und Ingenieurinnen. Was sind die Gründe?
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Economiesuisse und Swiss Engineering hat ergeben, dass der Fachkräftemangel im Ingenieur-Bereich schweizweit am höchsten ist. Gemäss ihren Untersuchungen können die Gründe dafür in drei ausschlaggebende Faktoren unterteilt werden:
Fehlender Nachwuchs aus dem Inland
Der Markt für Ingenieure und Ingenieurinnen ist durch die Technologisierung extrem stark gewachsen. Da konnte die Angebotsseite noch nicht genug darauf reagieren. Dadurch müssen Unternehmen häufig aus dem Ausland passende Fachkräfte rekrutieren. 37% der Ingenieure und Ingenieurinnen kommen aus dem Ausland. Viele Arbeitgeber wünschten sich aber Personal aus dem Inland. Ein weiteres Problem ist der geringe Frauenanteil: Nur 16% der Angestellten sind Ingenieurinnen. Da gäbe es noch viel Potential, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Viele Unternehmen können oder möchten keine Kandidaten/-innen einarbeiten
Das Problem liegt also nicht nur auf Angebotsseite, auch Unternehmen zeigen sich oft wählerisch, was das Profil der Kandidaten und Kandidatinnen angeht. Viele möchten wenig Geld und Zeit in die Einarbeitung oder Förderung der Mitarbeitenden investieren. Es könnten also viele Ingenieursstellen besetzt bleiben, wenn Aufstiegsmöglichkeiten oder betriebsspezifische Weiterbildungen von den Unternehmen angeboten würden.
Die Eigenschaften der Stellensuchenden stimmen nicht mit den Erwartungen der Unternehmen überein
Hier können sich Arbeitnehmende verbessern, indem sie sich am besten schon während dem Studium informieren, was für Qualifikation von den Unternehmen gewünscht werden. Dies betrifft häufig Weiterbildungen, welche von Firmen als sehr wichtig eingeschätzt, jedoch von Ingenieuren oder Ingenieurinnen nur selten gross beachtet werden. Zudem unterschätzen Stellensuchende die Wichtigkeit von Soft Skills wie Teamfähigkeit oder Kommunikationsfähigkeiten. Diese können auch trainiert und in der Stellensuche gezielt eingesetzt werden.
Was wird unternommen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken?
Es wird an vielen Orten angesetzt, doch der Fokus liegt in der Bildung, wo schon einige Massnahmen zur Verbesserung der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) verfolgt werden. Es soll vor allem auch die Sinnhaftigkeit von MINT-Studiengängen und Berufen aufgezeigt werden, um junge Menschen davon zu überzeugen, dass eine Ausbildung in diesem Bereich für sie selber und die Gesellschaft von Nutzen ist.
Auf job-trends.ch kann die Zukunftsaussicht verschiedener Berufe statistisch analysiert werden. Im Ingenieur-Beruf z.B. kann man erkennen, dass die Digitalisierung keinen grossen Einfluss auf die Zukunft dieses Bereichs nehmen wird. Somit ist und bleibt der Beruf als Ingenieur voraussichtlich auch in Zukunft ein attraktiver Beruf.
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Quelle: www.economiesuisse.ch