In der heutigen Zeit der Anglizismen und dem Trend, jedem Job einen möglichst hochtrabenden Titel zu geben – am besten in Englisch – findet man bei der Jobsuche sehr interessante Stellenbezeichnungen. Dadurch wird es immer schwieriger, hinter die Kulissen der Jobtitel zu schauen und einfach zu erkennen, um was für einen Job es sich handelt. So wird aus einem Lehrer ein Knowledge Navigator, aus einem Pöstler ein Dispatch Service Facilitator und aus einem Fahrkartenkontrolleur ein Revenue Protection Officer. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff des Feelgood Managers?
Schaut man sich die eingangs erwähnten Beispiele an, kommen einem spontan folgende Möglichkeiten in den Sinn:
- Handelt es sich beim Feelgood Manager oder Managerin etwa um einen Betriebsclown, welcher die Mitarbeiter durch erheiternde Spässe zur Arbeit motiviert? Auch das Auflockern heikler Sitzungen könnte in seinen Kompetenzbereich fallen und sicherlich wird er versuchten, kritische Personalgespräche durch Spässe aller Art aufzulockern.
- Ist das Feelgood Management im Bereich der Kinderbetreuung anzusiedeln? Beispielsweise als Bezeichnung für Mitarbeitende einer Kindertagesstätte, welche für das körperliche und geistige Wohl ihrer Schützlinge verantwortlich sind?
- Es könnte sich aber auch einfach um den Versuch eines Unternehmens handeln, hochoffiziell einen Deppen vom Dienst einzustellen, welcher ungeliebte Aufgaben zu übernehmen hat. So entlastet er die anderen Mitarbeiter und deren Wohlbefinden steigt.
Feelgood Manager – was wirklich dahintersteckt
Diese Liste lässt sich ohne Probleme erweitern und die Spekulationen um die Stellenbezeichnung endlos weiterführen. Doch entgegen dem gängigen Trend, handelt es sich beim Feelgood Manager oder Managerin nicht um eine Stelle, die mehr suggerieren soll als sie wirklich ist. In Wahrheit ist eher das Gegenteil der Fall. Analog zum Feelgood Manager/in kann auch ein Chief Happyness Officer oder ein Chief Culture Officer ernannt werden. Besonders letzterer Jobtitel bringt ein bisschen Klarheit, was überhaupt jemand aus dem Bereich Feelgood Management Bereich macht.
Ein Job mit vielen Facetten
Grundsätzlich nimm ein Feeldgood Manager oder Managerin alle Aufgaben im Unternehmen wahr, welche dafür sorgen, dass das Arbeiten in allen Bereichen nachhaltig verbessert wird. Dabei wird auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter eingegangen und eine konstruktive Zusammenarbeit gefördert. Kurz gesagt: Als Spezialisten für die Unternehmenskultur sollen sie für die besten Rahmenbedingungen sorgen. Dabei ist das Feelgood Management ein Zusammenschluss verschiedener Ansätze, wobei viele Schnittstellen zur Personalentwicklung existieren. Dadurch sind die möglichen Aufgaben auch äusserst vielseitig. Dabei können Feelgood Manager als Konfliktberater und Kommunikationstrainer, Unternehmenskulturbeauftrage oder Gesundheitsmanager auftreten. Dabei zählen die interne Kommunikation, Teambuilding und Unterstützung beim Einstieg in das Unternehmen für neue Mitarbeiter zu den möglichen Aufgabenbereichen. Darüber hinaus planen sie Firmenevents und -ausflüge, kümmern sich um die gesunde Ernährung im Unternehmen und generell um die Anliegen der Mitarbeiter.
Nächster Karriereschritt Feelgood Management?
Können Sie sich vorstellen, eine aktive Rolle im Feelgood Management einzunehmen oder streben Sie eine Ausbildung zum oder zur Feelgood Manager/in an? Die Jobs sind momentan noch rar gesät, doch auf jobs-im-hr.ch findet sich hin und wieder eine solche Perle. Übrigens: Die Migros Klubschule bietet eine zehnmonatige Ausbildung an.
2 Antworten zu «Feelgood Manager – ein Karrierepfad mit tollen Aussichten?»
Wir haben auf smartworkers.net vor einiger Zeit eine kleine Interview-Reihe mit Feelgood-Managern gemacht. Falls es euch interessiert: https://www.smartworkers.net/2015/02/feel-good-manager-im-interview-gut-gelaunte-einblicke-die-praxis-eines-jungen-berufsfeldes/
Liebe Smartworkers
Herzlichen Dank für euren Beitrag.
Sehr spannend was die Feelgood-Manager zu sagen haben:-)
Beste Grüsse
Das Redaktions-Team