Englisch kann doch jeder! In der heutigen Zeit der Globalisierung, der zunehmenden Mobilität und Vernetzung sind Sprachkenntnisse, so heisst es, unverzichtbar im Berufsleben. Studien zeigen dagegen: Die Kommunikation am Arbeitsplatz erfordert zwar immer mehr und bessere Sprachkenntnisse, doch es gibt wesentliche Unterschiede in der Arbeitswelt.
Ausbildung und Berufsgruppe
Von den Erwerbstätigen in der Schweiz verwenden 43% wöchentlich mehr als eine Sprache bei der Arbeit, täglich sind es immer noch beachtliche 28%. Und eine von drei Personen spricht am Arbeitsplatz Englisch. Zu diesen Ergebnissen kam eine Erhebung des Bundesamtes für Statistik BSF, die 2018 veröffentlicht wurde.
Die Berufswelt wird internationaler. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach hochqualifizierten Fachkräften und damit auch die Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen, besonders in grösseren Unternehmen. Dabei werden am häufigsten mündliche Kompetenzen benötigt, gefolgt von Lesen und Schreiben. Von allen Berufsgruppen sind für Führungskräfte Fremdsprachen denn auch besonders wichtig, gefolgt von kaufmännischen Angestellten, Akademikern und technischen Berufen. Relativ unbedeutend seien zusätzliche Sprachkenntnisse dagegen in der Landwirtschaft und Fischerei, im Detailhandel, in handwerklichen Berufen und für Hilfsarbeitskräfte.
Deutschschweiz – Suisse romande – Svizzera italiana
Welche Fremdsprachenkenntnisse gebraucht werden und wie gut Sie diese beherrschen müssen, hängt also einerseits von der Branche und andererseits von der Ausrichtung des Unternehmens ab. Allerdings sind nicht nur international tätige Unternehmen auf Sprachvirtuosen angewiesen, die eigenen Landessprachen können bereits zu verzwickten Situationen führen.
Erwartungsgemäss wird in allen Landesteilen die lokale Sprache bei der Arbeit am häufigsten verwendet. Während Hochdeutsch von 87% der erwerbstätigen Personen in der Deutschschweiz – vor allem lesend und schreibend – verwendet wird, kommt Englisch (37%) häufiger zur Anwendung als Französisch (17%) oder Italienisch (7%). In der Westschweiz ist Englisch (29%) und Hochdeutsch (16%) die zweit- bzw. dritthäufigste Sprache im beruflichen Umfeld, natürlich nach der «belle langue». Und auch in der italienischsprachigen Schweiz wird Englisch (24%) häufiger verwendet als Französisch (16%), allerdings erst nach Hochdeutsch mit 29%.
Verhandlungssicher unterwegs
Englisch ist national betrachtet nach wie vor die am häufigsten verwendete Fremdsprache im beruflichen Umfeld. Allerdings wird diese nur sehr selten als einzige Sprache bei der Arbeit gebraucht, während Kenntnisse der Ortssprache für die meisten Stellen Voraussetzung sind. In grossen Unternehmen und bei einigen Berufsgruppen (Management, wissenschaftliche und kaufmännische Berufe) ist Englisch besonders dann interessant, wenn auch die lokale Sprache beherrscht wird. So weit, so gut. Eine Umfrage der Fakultät für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Genf hat jedoch auch gezeigt, dass es in der Deutschschweiz in 77 Prozent der Unternehmen an Mitarbeitern mit Französischkenntnissen mangelt, aber lediglich in 51 Prozent an Arbeitnehmern mit Englischkenntnissen.
Die sprachliche und kulturelle Vielfalt wird – regional betrachtet – vielleicht doch gelegentlich etwas unterschätzt. Und natürlich bringen auch hervorragende Sprachkenntnisse nur mit den passenden Fach- und Sozialkompetenzen den erhofften Karriereverlauf.
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Eine Antwort zu «Wie entscheidend sind Fremdsprachenkenntnisse für eine erfolgreiche berufliche Karriere?»
[…] diverser Software und in der Aneignung von Fachartikeln und Forschungsberichten. Zudem fördern Fremdsprachenkenntnisse die Sensibilität gegenüber anderen Kulturen und bedingen eine interkulturelle Kompetenz. […]