Lügen ist eines der Dinge, die wohl jeder Mensch in seinem Leben mehrmals tut und sei es nur zur Not. Lügen ist irgendwie menschlich, aber auch unglaublich ärgerlich und nervtötend für die Mitmenschen. Gerade am Arbeitsplatz wird öfters mal ein bisschen geflunkert, getäuscht, geschwindelt, verdreht und erfunden. Die Wahrheit zu sagen, ist nicht immer einfach. Denn was ist schon Wahrheit?
Eine Umfrage von Viking besagt, dass 6 von 10 Arbeitnehmern mindestens einmal täglich lügen.
Dabei scheinen Frauen öfters nicht die Wahrheit zu sagen als Männer. Da allerdings nicht genannt wird, wie viele Frauen und wie viele Männer befragt wurden, ist diese Angabe mit einer grossen Prise Salz zu nehmen. Der meistgenannte Grund für eine Lüge, stellt sich heraus, ist eine «unangenehme Situation» oder der Umgang mit schwierigen Kunden.
Was ist schon eine Lüge?
Und hier kommen wir zum springenden Punkt: manchmal ist ein bisschen Flunkern einfach unumgänglich. Was wirklich als Lüge zählt und was nicht, ist oft nicht ganz eindeutig. Wenn ich in einem Verkaufsgespräch das Produkt etwas schönrede und ein weniger vorteilhaftes Detail nicht erwähne, ist das dann Lügen? Wenn ich absolut keine Zeit habe, etwas zu erledigen und sage, dass ich das nicht kann, ist das dann Lügen? Wenn mich jemand fragt, was ich übers Wochenende gemacht habe und ich nicht will, dass das ganze Büro über meine Eskapaden Bescheid weiss und deshalb sage, ich wäre faul zu Hause rumgelegen, ist das dann Lügen? Vielleicht gibt es Lügen, die eher gerechtfertigt sind als andere.
Notlügen
Sogenannte «Whitelies» oder Notlügen sind meistens Ausreden oder Lügen, welche die soziale Interaktion vereinfachen. Sie wahren das eigene Gesicht oder das des Gegenübers. Diese Lügen sind harmlos, solange niemand zu Schaden kommt. Werden Sie allerdings zu oft gebraucht, macht man es sich schwierig, vertrauenswürdig und sympathisch zu wirken. Umgekehrt eckt man aber auf allen Seiten an, wenn man immer die Wahrheit sagt. Auf Fragen, wie «Was hältst du von meinen neuen Schuhen?», empfiehlt es sich in den meisten Situationen positiv zu antworten, auch wenn die Schuhe absolut scheusslich sind. Sind Sie mit der anderen Person sehr vertraut oder scheren Sie sich keinen Deut darum, ob Sie nun nett wirken oder nicht, dann können Sie natürlich die Wahrheit sagen.
Verleumdung und Mobbing
Wer Lügen über andere verbreitet, kann grossen Schaden anrichten. Am Arbeitsplatz lassen sich Verleumdung und Mobbing aber grundsätzlich regeln, denn der Arbeitgeber ist verpflichtet einzugreifen. Trotzdem: Die Vorgesetzten merken vielleicht nicht immer, dass sich Lügengeschichten durchs Team fressen. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene das Gespräch mit dem Arbeitgeber sucht und am besten auch gleich den Lügner oder die Lügnerin miteinbezieht.
«Echte» Lügen
Geht es um die sachliche und fachliche Seite am Arbeitsplatz, so sind Lügen ein absolutes Tabu. Wenn es um Arbeitsprozesse und Projektabläufe geht, gefährden Lügner das Vorankommen des Teams oder der ganzen Firma. Wer anderen zum Beispiel Informationen vorenthält, damit diese schlecht dastehen und ihre Arbeit nicht richtig erledigen können, der schadet sich selbst und seiner Karriere am Ende am meisten. Denn wie heisst es so schön: «Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein». Auch Abrechnungen, Dokumentationen und Protokolle zu fälschen, um die eigenen Fehler zu verbergen, überschreitet längst die Lügentoleranz. Deshalb gilt: Fehler passieren und wer dafür gerade steht, erntet am Ende mehr Sympathie.
2 Antworten zu «Lügen haben kurze Beine»
[…] sind dafür sensibilisiert und geschult, Lügen im Vorstellungsgespräch auf die Schliche zu kommen. Beliebte Fragen sind Nebensächlichkeiten, mit denen Sie nicht […]
[…] Bei der Beschreibung kann man das Ganze gut und gerne ausschmücken, aber nichts dazuerfinden, denn Lügen haben bekanntlich kurze Beine. So kann man zum Beispiel die während der Arbeit gesprochenen Sprachen oder die Anzahl Jahre an […]