Ohne Stress durchs Leben mit einem Vollzeitjob und Familie?!

Allmorgendliches Ritual: Ich komme nicht aus den Federn, stelle den Wecker 6-mal auf Snooze (das heisst, ich könnte gleich eine Stunde länger schlafen). Muss die Kinder für den Tag bereit machen, dann renne ich auf den Bus, esse mein Frühstück im Büro, mache nur kurz Mittag damit ich abends nicht bis um 19.00 im Büro bleiben muss (da ich morgens erst gegen 9.00 Uhr im Büro ankomme). Am Abend geh ich dennoch zu spät ins Bett, weil ich noch dieses und jenes erledigen oder erleben will, Zeit mit meiner Familie verbringen möchte.

Das Problem: ,,Ich habe schlicht und einfach keine Zeit dafür‘‘, ist eine gängige Ausrede, wenn einem gesagt wird, dass man sich einen Ausgleich zum Job suchen soll. Aber es ist eben nicht immer nur eine Ausrede. Wer 8 ½ Stunden pro Tag arbeitet und eine eigene Familie hat, dessen Zeit ist einfach begrenzt. Überstunden erledigen dann den Rest. Überstunden im Zaum zu halten, ist schwierig, denn meistens macht man die ja nicht unbedingt freiwillig. Dennoch sollte man irgendwie versuchen, Überstunden nicht zum Dauerzustand werden zu lassen.

Überstunden vermeiden: Verschaffen Sie sich am Anfang des Tages eine Übersicht über Aufgaben und Termine und teilen Sie die Aufgaben auf (z.B. in «Sehr dringend» bis «Kann bis morgen warten»). Legen Sie dann eine Zeit fest, zu der Sie abends aus dem Büro laufen möchten und halten Sie sich daran. Falls die Überstunden dennoch zur Dauersituation werden, sprechen Sie mit Ihrem Chef und verlangen Sie zum Beispiel einen zusätzlichen Mitarbeiter für Ihre Position.

Teilzeit arbeiten: Wenn nicht die Überstunden der Grund sind, dass Sie nicht entspannen können, sondern die Kombination von Job und Familie, sollten Sie sich überlegen, Teilzeit zu arbeiten. Selbst wenn Sie eine Führungsposition besetzen, ist dies kein Ding der Unmöglichkeit, indem Sie eine zuverlässige Stellvertretung engagieren oder sich die Position teilen, auch wenn dies bisher erst in wenigen Fällen realisiert wurde.

Ausgleichsmöglichkeiten

Liste erstellen: Ich rate Ihnen, zuerst eine Liste zu erstellen mit Dingen, die Sie gerne machen, die Sie interessieren, die Sie schon immer einmal ausprobieren wollten und vor allem solche Dinge aufzuführen, bei denen Sie völlig entspannen und abschalten können. Überlegen Sie sich, ob Sie eher der Typ sind, der sich alleine am besten entspannen kann, der einfach Zeit für sich braucht oder ob Sie zum Beispiel bei einem Feierabendbier mit guten Freunden komplett abschalten können.

Regelmässigkeit: Versuchen Sie ausserdem, die Ausgleichsaktivität zu planen und regelmässig zu machen. Am besten funktioniert es vielleicht, wenn Sie sich gleich in der Agenda Abende oder Wochenenden reservieren. Wenn Sie zudem mit Freunden etwas geplant haben, steigert das die Motivation, sich auch tatsächlich daran zu halten.

Zu Hause entspannen: Wenn Sie wirklich keine Zeit haben oder zu müde sind, am Abend noch etwas zu unternehmen, dann lesen Sie ein gutes Buch, fangen Sie an zu Malen, telefonieren Sie mit Ihren Eltern oder Freunden etc. Die Hauptsache ist, dass Sie etwas anderes tun als arbeiten, etwas, das Sie gerne machen. Das kann auch einfach ein warmes Bad und Musik sein. Wenn Sie Kinder haben, können Sie auch einen entspannten Spiele- oder Bastelabend organisieren und den Abend so ausklingen lassen. 

Tipps für den Alltag

Die Multitasking-Krankheit: Versuchen Sie, Multitasking zu vermeiden, also nicht während eines Telefonats noch die E-Mails zu checken und die nächste Sitzung vorzubereiten. Das hetzt und es können Fehler entstehen. Am Abend wissen Sie nicht mehr, wo Ihnen der Kopf steht. Auch andauernde Ablenkung ist eine mentale Herausforderung. Nachdem wir bei der Arbeit unterbrochen wurden, benötigen wir 1-2 Minuten, um uns wieder zu konzentrieren.

Der Arbeitsplatz: Statistiken belegen, dass zum Beispiel Fabrikarbeiter stärker stressbelastet sind als Topmanager. Ein Grund dafür ist die Umgebung. Geruch, Lärm, körperliche Belastung und Licht spielen eine Rolle für unsere Verfassung. Dies lehrt uns, dass wir einerseits unseren Arbeitsplatz so angenehm wie möglich gestalten sollten (viel Sonnenlicht, Düfte mit entspannender Wirkung, Ordnung etc.).

Tipps für Eltern -Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Ignorieren Sie allfällige Kommentare

Ob mehr zu arbeiten und Ihr Kind fremdbetreuen zu lassen, oder doch weniger zu arbeiten und zuhause beim Kind zu bleiben – egal wie Sie sich entscheiden,  es wird immer welche geben, denen Ihr Lifestyle nicht passt. Lassen Sie diese Seitenhiebe am besten aussen vor & machen Sie das, was sich für Sie richtig anfühlt. 

Outsourcing

Für eine gesunde Work-Life-Balance kann es sehr hilfreich sein, sich externe Hilfe zu holen. Sei dies eine Putzfrau, jemand für die Gartenarbeit, oder beispielsweise eine Nanny, für die Entlastung nach Feierabend, wenn Sie noch die Rechnungen erledigen müssten. Besitzen Sie die finanziellen Mittel dafür, ist Outsourcing eine perfekte Lösung für einen ausgeglichenen Tag.

Zusammenarbeit mit anderen Eltern

Arbeiten Sie mit anderen erwerbstätigen Eltern zusammen. Denken Sie dabei beispielsweise an Fahrgemeinschaften oder andere Abmachungen, die Sie mit Eltern in der gleichen Situation treffen können. Beispielsweise können die Kinder abwechslungsweise, mal von den einen Eltern, mal von den anderen zur Schule, zum Sport oder in den Bastelunterricht gefahren werden. So gewinnen Sie (und die anderen Eltern) zusätzlich an Zeit, die Sie für sich brauchen können. Ein toller Nebeneffekt, der auch die Umwelt freut: Es entsteht weniger Abgas, wenn nicht unnötigerweise mehrere Autos an das gleiche Ziel fahren, wenn es auch mit einem getan wäre.

Vorarbeiten

Kochen und Essenszubereitung beanspruchen sehr viel Zeit. Diese könnten Sie sich sparen, indem Sie beispielsweise Vorkochen oder zu viel gekochtes Essen einfrieren. Auch Lieferservices vieler Supermärkte machen dabei Sinn – Sie sparen Zeit und Stress. Sie können sich ebenfalls einen Abend pro Woche Zeit nehmen zum Kochen, Portionieren und Einfrieren – so sieht der Rest der Woche schon entspannter aus.  

Seien Sie ein bisschen egoistisch – in gesundem Masse

Werden Sie sich selbst gerecht. Ich weiss, die Familie steht an erster Stelle und man opfert Vieles, nur damit es den Kindern gut geht. Lernen Sie auch mal Nein zu sagen und sich Zeit für Ihre eigenen Bedürfnisse zu nehmen. Setzen Sie sich Prioritäten so, dass alle damit zufrieden sind. Denn wenn Sie frustriert und gestresst sind, überträgt sich dies auch gerne mal auf den Rest der Familie oder gar auch auf die Arbeitskollegen. 

Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche

Je weniger Dinge, an die Sie denken müssen, desto besser. In einem sonst schon so vollen Alltag ist wenig Platz für unnützen Ballast. Überlegen Sie sich gut, auf was in Ihrer Familie Wert gelegt wird. Sagen Sie Events, wie Geburtstage und andere Feste ab, wenn Sie merken, dass es zu viel wäre. Machen Sie als Familie auch nur das, auf was Sie Lust haben und wofür gerade Raum und Zeit zur Verfügung steht. Setzen Sie sich Prioritäten. 

Sind Sie auf der Suche nach einem neuen Job, der Ihnen besser die Möglichkeit bietet Stress abzubauen? Dann schauen Sie sich doch einmal die aktuellen Teilzeitstellen der Schweiz an.

Quellen: forumgesundheit.at, onlinemarketing.de, zeit.de, familienleben.ch

4 Antworten zu «Ohne Stress durchs Leben mit einem Vollzeitjob und Familie?!»

  1. Machbar mit Sicherheit, nur sind das wahrscheinlich die Ausnahmen. Ich glaube dazu muß man zum einen Fachmann in Stressbewältigung sein, und zum anderen eine Frau an seiner Seite haben, die einem die alltäglichen Probleme mit Haus und Familie abnimmt. Es heisst ja nicht umsonst, das man nur erfolgreich mit einer starken Frau sein kann

    1. Lieber Rüdiger
      Ja, im Moment sind das wahrscheinlich die Ausnahmen. Du hast natürlich Recht mit dem »Fachmann in Stressbewältigung». Man muss sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzen, Möglichkeiten abwägen und dann konsequent sein. Eine Person, die den Haushalt macht und sich um die Familie kümmert ist bestimmt eine Entlastung, es gibt aber auch andere Möglichkeiten, zu viel Stress zu vermeiden. Ausserdem gibt es, meiner Meinung nach, gerade viele Vollzeitbeschäftigte, welche sich zu sehr von der Arbeit vereinnahmen lassen und dadurch stressbelastet sind. In beiden Fällen ist es jedoch wichtig, ein bis zwei Dinge, welche nichts mit der Arbeit zu tun haben, für sich zu reservieren, um den Kopf freizukriegen und zu entspannen.
      Liebe Grüsse & herzlichen Dank für deinen Kommentar,
      Janine