Routinen im Arbeitsalltag – Fluch oder Segen

Der Mensch – ein Gewohnheitstier, welches sich schnell an immer wiederkehrende Tätigkeiten gewöhnt. Meist klingt dies nach Langeweile, Spiessertum, und wenig kreativen Jobs. Kurz gesagt, wenig reizvoll und doch eher eintönig. Doch stimmt das wirklich?

Als Routine verstehen wir einen Ablauf, welchen wir über einen gewissen Zeitraum immer wiederholen. So beispielsweise der morgendliche Kaffee, den viele von uns trinken, bevor Sie überhaupt ansprechbar sind. Erst danach wird der Computer hochgefahren und die Mails gecheckt. Nichts von dem kostet besonders viel Anstrengung oder Zeit, da Sie dies bereits unzählige Male gemacht haben – Willkommen im Reich der Routinen.

Wie entstehen solche Routinen?

Routinen sind keine Neuerscheinung des Berufslebens – nein, sie prägen uns genauso in der Freizeit. So gibt es beispielsweise Leute, die jeden Samstag durch die Stadt ziehen, immer entlang der selben Schaufenstern. Doch erscheint Ihnen dies meist wenig negativ. Kritisch wird es allerdings, wenn sich Routinen zur Gewohnheit entwickeln und Sie so in Ihrem Handeln beeinträchtigen. Etwa das Rauchen nach jeder Mahlzeit, ohne welches viele (ja, auch bei uns im Büro), nicht existenzfähig wären. Ebenso kommt es dazu, dass sich Gewohnheiten schlecht oder vor allem sehr schwer ändern lassen. Umgekehrt heisst das auch, dass Sie sich positive Routinen aneignen können.

Vorteile von Routinen

Durch die Integration von Routinen in Ihrem Alltag kreieren Sie sich einen strukturierten Berufsalltag, welcher Sie organisierter Arbeiten lässt.  Ebenfalls sparen Sie durch Tagesroutinen Zeit wie auch Energie, da Sie nicht ständig neue Entscheidungen treffen müssen, sondern intuitiv handeln können. Die gewonnene Zeit können Sie dann gebrauchen, wenn es zu wirklich wichtigen Handlungen kommt, welche Sie eben nicht blind vollziehen können. So sagte beispielsweise Barack Obama: «Ich trage nur graue oder blaue Anzüge. Ich versuche Entscheidungen zu minimieren. Ich will keine Entscheidungen darüber treffen, was ich anziehe oder esse, weil ich zu viele andere Entscheidungen zu treffen habe.» Aber hier kommt die immer wieder auftretende Frage im Leben: «Was ist wichtig?»

Auch bereits Frederick Taylor (in der Zeit der Industrialisierung), war Befürworter von Routinen. Seine Prozessteuerung der Arbeitsabläufe prägten die damalige Zeit. Die gleichen Arbeitsprozesse wurden vom gleichen Arbeitnehmer immer und immer wieder ausgeführt. Dies förderte nicht nur die Produktivität, sondern auch die Qualität. Oder würden Sie sich von einem Arzt, welcher nicht routiniert ist, operieren lassen?

Nachteile von Routinen

Wie bereits erwähnt können Routinen sich aber auch negativ auswirken. Denn wie im Film «täglich grüsst das Murmeltier» dargestellt, können Routinen auch ermüdend wirken. Immer dieselben Aufgaben können dazu führen, dass sich Fehler klangheimlich einschleichen, aus dem Grund, da Sie die Handlung oft durchführen können, ohne überhaupt nachdenken zu müssen. Abläufe werden vorhersehbar. Gerade bei körperlichen Arbeiten können einseitige Belastungen zu Schäden führen. Ebenfalls werden Sie dadurch für neue Änderungen in jeglichen Bereichen unflexibel, vor allem im Alter. Schauen Sie also zu, dass sie ein gesundes Mass an Routinen haben und sich auch mal von diesen lösen können. Es gilt dabei oft, den eigenen Schweinehund zu überwinden und sich selbst an der Nase zu nehmen.

Fazit

Somit lässt sich sagen, dass Routinen nicht nur schlechte Seiten haben, denn wie Paracelsus bereits früh erkannte: «Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.» Dies gilt auch bei Routinen. Haben Sie immer Routinen in ihrem Alltag integriert, seien Sie aber gleichzeitig auch offen für Veränderungen.
Falls Sie sich gegen Ihre Arbeits-Routine wenden wollen, finden Sie hier bestimmt viele Alternativen, um neu Fuss zu fassen.