Eine Geheimwaffe, wenn im Job schwierige Entscheidungen anstehen? Sie wissen nicht, welche Möglichkeit Sie jetzt ergreifen sollen? Als Entscheidungshilfe leistet eine gewichtete Entscheidungsmatrix wertvolle Dienste. Denn wenn man vor lauter Zweifel nicht mehr weiss, wo einem der Kopf steht, ist es definitiv an der Zeit, die Sache strukturiert anzugehen.
Was ist eine Entscheidungsmatrix?
Eine Entscheidungsmatrix ist eine Tabelle, mit der man durch ein Punktesystem die beste Entscheidung berechnet. Wer sie kennt, will das raffinierte Tool nur ungern wieder missen. Diese Entscheidungshilfe wird auch im professionellen Bereich bei Design- und Personalentscheidungen eingesetzt.
Sie kann mit Stift auf Papier oder digital (Excel) erstellt werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit solche Matrix-Scores automatisch berechnen zu lassen. Es ist jedoch empfehlenswert, die Entscheidungsmatrix selber auszufüllen. Nachfolgend erhalten Sie eine Anleitung, wie es gemacht wird.
Schritt 1 – Worüber soll entschieden werden?
Erstellen Sie eine Tabelle. Führen Sie auf einer ersten Achse alle Handlungsoptionen auf, die Ihnen momentan offen stehen. Wenn Sie sich beispielsweise überlegen, ob Sie Ihre Arbeitsstelle wechseln sollen, entweder «beim momentanen Arbeitgeber bleiben» oder «ein neues Jobangebot annehmen». Wichtig ist, dass auf dieser Achse nur realistische, klar definierte Handlungsoptionen aufgeführt werden. Es können auch mehr als zwei Optionen aufgeschrieben werden.
Schritt 2 – Was sind die Entscheidungskriterien?
Notieren Sie auf der zweiten Achse alle Faktoren, welche Sie berücksichtigen müssen oder möchten. Notieren Sie alle Dinge, die Ihnen am Herzen liegen und Ihre Entscheidung beeinflussen. Fragen Sie sich also: «Was ist mir im Arbeitsalltag wichtig?» und «Was ist mir für die Zukunft wichtig?».
Mögliche Entscheidungsfaktoren könnten sein:
- Höhe des Lohns
- Ansehen der Firma
- Reisezeit zum Arbeitsplatz
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Fortbildungsmöglichkeiten
Achten Sie auf eine einheitliche Formulierung, sonst wird es kompliziert. Vermeiden Sie Verneinungen (bspw. «Keine Überstunden»). Notieren Sie alles, was für Ihre Entscheidung wichtig sein könnte, auf der zweiten Achse.
Schritt 3 – «Noten» verteilen
Im nächsten Schritt überlegen Sie sich: «Inwieweit werden meine Bedingungen von den vorhandenen Handlungsoptionen erfüllt?». Verteilen Sie Noten. Note 6 bedeutet, «wenn ich diese Option wähle, wird dieses Bedürfnis hervorragend erfüllt», Note 5 bedeutet «gut erfüllt». Handelt es sich bei dem Entscheidungsfaktor um etwas, das vorhanden / nicht vorhanden ist (bspw. firmeneigene Kindertagesstätte), dann erhält «nicht vorhanden» den Wert 0 und «vorhanden» den Wert 1.
Schritt 4 – Was ist mir wichtig? Worauf stütze ich meine Entscheidungen?
Als Nächstes arbeiten Sie sich durch die Liste Ihrer Entscheidungsfaktoren und gewichten jeden Wunsch mit einer Prozentzahl. Seien Sie dabei ehrlich bezüglich Ihrer eigenen Bedürfnisse und Wertvorstellungen: oft vergibt man auch Punkte für das kleinere von mehreren Übeln. Ziel ist es, die relative Bedeutung der Faktoren herauszuarbeiten. 0% bedeutet, dass der Faktor bei der endgültigen Entscheidung absolut unwichtig ist (nicht gewichtet wird), und 100% würde bedeuten, dass es das einzige Entscheidungskriterium ist. Die Prozentzahlen müssen zusammen 100% ergeben, es ist aber vollkommen akzeptabel, Faktoren mit der gleichen Wichtigkeit zu haben.
Tipp:
Wenn Sie sich bei den Prozentzahlen (der Gewichtung) nicht entscheiden können, dann verwenden Sie ein paar Tricks:
- Gruppieren Sie ähnlich wichtige Faktoren
- Ordnen Sie alle Faktoren hierarchisch, bevor Sie Prozentwerte vergeben.
- Wichtig ist, dass die Prozentwerte im Verhältnis zueinander stimmen.
Schritt 5 – Ausrechnen!
Multiplizieren Sie nun jede Note mit ihrer jeweiligen Prozentzahl. Addieren Sie die Ergebnisse. Die Option mit der höchsten Punktzahl ist – basierend auf Ihren Wünschen und Wertvorstellungen – die vernünftigste Wahl.
Gewiefte Geheimwaffe gegen Entscheidungsblockaden – kein Zaubermittel
Nehmen Sie sich genug Zeit, dieses Ergebnis kritisch zu hinterfragen. Wenn Ihre Intuition Ihnen sagt, dass die Option mit der höchsten Punktzahl nicht die favorisierte sein sollte, dann überdenken Sie am besten Ihre Bewertungen und Gewichtungen oder überlegen sich, welche Ängste Sie davor abhalten, die objektiv vernünftigste Entscheidung zu fällen.
Haben Sie wirklich an alle Bedürfnisse und Faktoren, die eine Rolle spielen, gedacht? Kontrollieren Sie auch die Noten und Gewichtungen, die Sie vergeben haben. Intuition kann ein Zeichen dafür sein, dass bestimmte Faktoren für Sie wichtiger sind, als Sie zunächst angenommen haben, oder dass wichtige Entscheidungsfaktoren vergessen gingen.
Schlussendlich sind solche Gedankenexperimente nur zu etwas gut, wenn man auf den eigenen vernünftigen Rat hört. Hat die Matrix Ihnen geraten, dass Sie sich besser früher als später zu bewerben anfangen, dann schauen Sie noch heute bei jobagent vorbei! Hier gibt es alle Jobs der Schweiz.