Es gilt als ganz normal, sich als Frau um den Haushalt zu kümmern. Hausmänner im Gegenteil werden nicht selten belächelt und haben mit Vorurteilen zu kämpfen. Die Arbeit im Hause, beziehungsweise nur Teilzeit zu arbeiten, scheint nicht männlich genug zu sein. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Die Anzahl Hausmänner in der Schweiz hat im letzten Jahr stark abgenommen.
Zurzeit sind in der Schweiz nur etwa 9’000 Männer Vollzeit im Haushalt tätig, im Jahr zuvor betrug diese Zahl noch doppelt so viel. Es sind demnach ausschliesslich noch ca. 0.26% aller Männer Hausmann, während 14% Teilzeit arbeiten. Seit Anfang der 90er Jahren arbeitet auch über die Hälfte der Frauen Teilzeit. Ein Teilzeitpensum ist jedoch mit einigen Risiken verbunden: einem geringeren Lohn, ungesicherten Arbeitsverhältnissen, geringeren Weiterbildungsmöglichkeiten, einer schlechteren sozialen Absicherung und nicht selten einem Karriereknick. Wenn das Gehalt eines Berufes in der Vollzeit- und Teilzeittätigkeit verglichen wird, kann durchschnittlich ein Unterschied von 16% bei den Männern festgestellt werden. Diese Diskriminierung ist nicht legitimiert und beträgt bei Frauen rund 6%.
Generell ist ein Trend im Gange, dass immer weniger Personen Vollzeit im Haushalt tätig sind. Dies mit der Begründung, dass die Haushaltsarbeit schlichtweg zu einseitig ist. Ausserdem ist es oft nicht mehr ausreichend, wenn im Haushalt nur eine Person ein Einkommen erbringt. Der Präsident des Dachverbandes der Männer- und Väterorganisationen, Markus Theunert, bestätigt diese Entwicklung. Da der erneute Einstieg in den Beruf eine Herausforderung darstellt, empfiehlt er sowohl Männern als auch Frauen, nie vollständig aus der Arbeitswelt auszusteigen.
Die Hausarbeit sollte demzufolge idealerweise aufgeteilt und die Erwerbstätigkeit, zumindest Teilzeit, stets beibehalten werden. Um dies zu realisieren, ist es wichtig, dass die Teilzeitbeschäftigung das gleiche Ansehen geniesst wie eine Vollzeittätigkeit. Das Ziel des Dachverbandes für Männer- und Väterorganisationen ist es, die Quote der Männer mit Teilzeitpensum bis 2020 auf 20% zu erhöhen. So können beide Geschlechter ihren Anteil an Arbeiten wie Kinderbetreuung, informellen Hilfeleistungen und der Hausarbeit erbringen.
Quellen: 20 Minuten, Bundesamt für Statistik
Autorin: Nora Schenker