Trotz bester Jobaussichten: Zu wenig Frauen und Männer in Informatik-Branche

Informatiker, insbesondere Software-Entwickler können sich bester Job-Aussichten erfreuen. Bereits heute sind knapp 10‘500 Informatiker-Jobs unbesetzt und der Trend wird anhalten: Laut einer Studie des Berufsverbandes ICT-Berufsbildung Schweiz wird bis 2020 in der Informatik-Branche ein Rekrutierungsbedarf von 72‘500 Personen vorliegen. Da aber zurzeit zu wenige Frauen und Männer den Berufsweg in die Informatik einschlagen, schätzt die Studie für 2020 einen Fachkräfte-Mangel von 25‘000 Personen. Falls keine Massnahmen getroffen werden, bestehe das Risiko, dass Wertschöpfung, Know-how und ganze Firmenteile ins Ausland abwandern. Momentan sind 177‘000 Personen in der Informations- und Kommunikationstechnologie tätig – ein Drittel davon in eigentlichen Informatik-Unternehmen; die grosse Mehrheit in Banken, Versicherungen, Detailhandelsunternehmen oder der öffentlichen Verwaltung. Ein Viertel aller Firmen haben ihren Sitz in Zürich. Schweizweit generiert die ICT-Wirtschaft eine Wertschöpfung von 27.3 Mia. Franken, was 5.2 Prozent des BIP bedeuten.

Der Berufsverband fordert, dass mittelfristig die Zahl der Ausbildungsplätze von 7000 auf 10‘000 Plätze erhöht wird und dass bereits auf Volksschul-Niveau für den Informatik-Bildungsweg geworben wird. Insbesondere junge Frauen sollen besser abgeholt werden. Momentanen beträgt der Frauenanteil nur 13 Prozent. Dabei sind nicht nur die Jobaussichten sehr attraktiv, auch die kommunikativen und kreativen Anforderungen vieler ICT-Jobs dürften Frauen in die Branche locken.

Quelle: www.tagesanzeiger.ch, www.ict-berufsbildung.ch

Autorin: Charlotte Briner