Zwölf Zeichen, ein Jobangebot besser nicht anzunehmen

Traumjob oder doch Alptraum? Nachdem Sie viel Zeit und Energie in den Bewerbungsprozess gesteckt haben, hat es endlich geklappt. Das Unternehmen möchte Sie einstellen. Nach den ersten Luftsprüngen kommen Sie dann aber doch ins Grübeln. Soll ich das Angebot wirklich annehmen oder ist es vielleicht doch besser, darauf zu verzichten? Wann Sie ein Jobangebot besser ausschlagen sollten, erfahren Sie im Beitrag.

Die schlechte Nachricht zuerst: Niemand kann Ihnen diese Entscheidung abnehmen. Es gibt weder eindeutige Tools zur Entscheidungsfindung noch eine absolut richtige Antwort. Jedoch gibt es im Bewerbungsprozess gewisse Hinweise, die Sie besser nicht ignorieren sollten. Im Folgenden finden Sie zwölf Anzeichen, ein Jobangebot besser nicht anzunehmen.

1. Ein schlechtes Bauchgefühl

Sachlich gesehen bietet der Job alles, was Sie sich schon immer erträumt haben. Aber der Bauch will nicht so wirklich mitmachen. Auch noch im Schlaf nagen Zweifel an Ihnen, ob die Annahme des Jobangebots wirklich der richtige Schritt ist. Diese Warnungen sollten Sie auf jeden Fall ernst nehmen und das Angebot nochmals überdenken.

2. Die Stelle war über eine längere Zeit nicht besetzt

Wenn eine Stelle über einen längeren Zeitraum nicht besetzt war, sollten Sie sich fragen, warum. Möglicherweise war das Unternehmen bisher sehr kritisch bei der Evaluation der eingegangenen Bewerbungen oder die Kandidatinnen und Kandidaten lagen weit unter den gewünschten Kompetenzen und Qualifikationen. Dennoch sollten Sie aufpassen. Vielleicht haben die bisherigen Bewerbenden etwas Beunruhigendes entdeckt, dass Ihnen bisher entgangen ist.

3. Keine rosige Zukunft

Kaum jemand scheint im Unternehmen mehr als zwei Dienstjahre zu besitzen. Ist ja auch nicht wichtig, denn in spätestens einem Jahr ist der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin sowieso wieder weg. Eine langfristige Karriere ist bei diesem Arbeitgeber oder Arbeitgeberin die Ausnahme. Wenn Sie das Gefühl haben, dass berufliche Aufstiegschancen und die persönliche Weiterentwicklung auf der Strecke bleiben, sollten Sie die mangelnden Perspektiven nicht einfach ignorieren.

4. Der Lohn ist das Beste an der neuen Stelle

Selbstverständlich freuen Sie sich über ein attraktives Gehalt und über versprochene Boni und Provisionen. Falls Sie jedoch den neuen Job nur annehmen wollen, weil Sie Ende Monat mehr Geld auf dem Konto haben, sollten Sie sich ernstlich überlegen, ob das allein alles andere aufwiegt. Denn wie heisst es so schön? Geld allein macht nicht glücklich.

5. Der Ton wird plötzlich rauer

Während dem Bewerbungsgespräch ist der Personaler oder die Personalerin die Freundlichkeit in Person. Doch sobald ein konkretes Jobangebot vorliegt, wird der Ton rauer. Nichts von der umwerfenden Nettigkeit des letzten Gesprächs ist noch vorhanden. Wenn sich der Umgangston verschärft und Sie das Gefühl bekommen, dass es mit der bisherigen Freundlichkeit nicht weit her ist, dann sollten Sie sich eine Zusage mehr als zweimal überlegen. Denn der Ton wird garantiert nicht wieder besser.

6. Sie werden unter Druck gesetzt

Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Unternehmen Sie zu einer schnellen Entscheidung und einem sofortigen Vertragsabschluss drängen will, ist Vorsicht angebracht. Es wird sicher gute Gründe für dieses Verhalten geben – und diese sind nicht immer zu Ihrem Besten.

7. Das Drehtür-Prinzip

Sie freuen sich, dass bei Ihnen auf die zweite Interviewrunde verzichtet wird und Sie auch keine Probearbeitstage absolvieren müssen. Doch kommen Ihnen die Unmengen an Stellenausschreibungen des Unternehmens und die hohe Zahl an neuen Mitarbeitenden etwas merkwürdig vor. Kurze Arbeitsverhältnisse und viele Kündigungen können auf eine hohe Arbeitsbelastung, eine schwache Unternehmenskultur oder andere Schwierigkeiten hindeuten.

8. Der Arbeitsvertrag sagt etwas anderes

Ihr erster Arbeitstag ist dick im Kalender angestrichen, das Outfit griffbereit und den 13. Monatslohn haben Sie gedanklich auch bereits für Ihren nächsten Japanurlaub reserviert. Einzig der Arbeitsvertrag muss noch unterschrieben werden. Doch dann: Geringeres Gehalt, gekürzte Ferientage und doch kein Home-Office. Sie merken schnell, dass der Arbeitsvertrag nicht mit den getroffenen Vereinbarungen übereinstimmt. Vertrauen, dass schon alles gut gehen wird, ist in diesem Fall keine Option. Fragen Sie sofort nach und wenn sich die Angelegenheit nicht klären lässt, ist es besser den Job abzulehnen.

9. Freunde und Familie sehen Ihre zukünftige Arbeit kritisch

Obwohl es schlussendlich Ihre eigene Entscheidung ist, kann es nicht schaden, sich die Meinungen Ihres Umfelds anzuhören. Denn diese Menschen kennen Sie am besten und meinen es gut mit Ihnen. Als Aussenstehende beurteilen sie die Lage aus einer neutraleren Perspektive und schätzen die Dinge womöglich etwas anders ein, als Sie das tun. Daher sollten Sie die geäusserte Besorgnis ernst nehmen und bei übermässiger Kritik, die Stelle noch einmal sachlich evaluieren.

10. Keine Antwort ist auch eine Antwort

Missgeschicke passieren, keine Frage. Doch Vorsicht. Werden vereinbarte Fristen nicht eingehalten, Ihre Fragen nur schwammig oder gar nicht beantwortet oder erhalten Sie lieblose E-Mails, die mehr Rechtschreibfehler als Worte beinhalten, sollten Sie dies nicht einfach ignorieren. Wenn Ihr zukünftiger Arbeitgeber oder Ihre zukünftige Arbeitgeberin bereits im Bewerbungsprozess jegliche Mühe scheut und keinen Wert auf einen wertschätzenden Umgang legt, wird es wohl auch später so sein. Überlegen Sie sich also genau, ob Sie in einem solchen Umfeld wirklich gut aufgehoben sind.

11. Der oder die Personalverantwortliche beklagt sich

Spricht der Personaler oder die Personalerin schlecht über andere oder ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Arbeitsbelastung oder den Führungsstil einer Führungskraft, dann sollten Sie schleunigst Reissaus nehmen. Dies ist äusserst unprofessionell und hat im Bewerbungsgespräch nichts verloren. Wollen Sie wirklich in einem solchen Umfeld arbeiten? Wohl eher nicht.

12. Die Mitarbeitenden machen einen unglücklichen Eindruck

Werfen Sie beim Bewerbungsgespräch einen Blick auf die Mitarbeitenden. Sehen sie erschöpft, unglücklich oder abgehetzt aus? Oder haben Sie ein Lächeln auf den Lippen und pflegen einen angenehmen Umgang untereinander? Beides gibt Ihnen einen Anhaltspunkt, was Sie zukünftig erwarten wird. Wenn Sie sich unsicher sind, lohnt sich auch immer eine Suche im Web. Auf verschiedenen Onlineportalen können (ehemalige) Mitarbeitende das Unternehmen bewerten. Damit können Sie sich ein Bild vom herrschenden Arbeitsklima machen.

Das waren sie – die zwölf Anzeichen, ein Jobangebot besser nicht anzunehmen. Sie haben sich entschieden das Jobangebot abzulehnen? Auf jobagent.ch finden Sie alle offenen Stellen der Schweiz.

Quelle: wirtschaftsforum.de, kununu.com, karrierebibel.de